Benjamin Henrichs über Sperre: „Das ist extrem bitter“
Für die deutsche U21-Nationalmannschaft war es bis hierher ein ganz hartes Stück Arbeit, aber ihr Ziel haben sie erreicht. Dank des 1:1-Unentschiedens gegen die Nachbarn aus Österreich löste der Nachwuchs des DFB das Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio. Einen Wermutstropfen gab es jedoch. Mit Benjamin Henrichs verlieren die deutschen Jungprofis eine wichtige Stütze. Der Außenverteidiger vom AS Monaco sah kurz vor Ende des Spiels seine zweite Gelbe im laufenden Turnier und wird der Mannschaft von Coach Stefan Kuntz im Halbfinale am Donnerstag fehlen.
„Im ganzen Spiel bin ich extrem vorsichtig, mache keine Grätsche oder gehe zu aggressiv in den Zweikampf. Das ist dann natürlich extrem bitter“, zeigt sich der 22 Jahre alte Ex-Leverkusener enttäuscht. Besonders bitter ist die Entstehung der Gelben Karte. Weil sich Henrichs aus Sicht des Schiedsrichters Andris Treimanis zu viel Zeit in der 87. Minute gelassen hatte, gab es die folgenschwere Gelbe Karte. Seine erste Verwarnung bekam der junge Außenverteidiger beim Auftaktsieg gegen Dänemark (3:1). „Nach dem Spiel sagte der Schiri zu mir, dass ich wohl unbedingt Zeitspiel machen wollte, aber das war überhaupt nicht meine Absicht.
Die Lehren des 32. Spieltags: Erste Vorentscheidungen sind gefallen
Die Bundesliga-Saison 2018/19 ist endgültig auf der Zielgeraden angekommen. Die ersten Vorentscheidungen sind dabei gefallen. So wird der FC Bayern München vermutlich Meister, hat er jetzt doch vier Punkte Vorsprung in der Tabelle. Der Titelverteidiger bezwang Hannover 96 mit 3:1. Herausforderer Borussia Dortmund spielte nur 2:2 gegen Werder Bremen, gab dabei ein 2:0 aus der Hand und musste froh sein, am Ende nicht noch verloren zu haben. Die Mini-Chance auf die Meisterschaft, die RB Leipzig noch hatte, vergaben die Bullen höchst persönlich. Gegen Mainz 05 reichte es nur zu einem 3:3.
Kampf um Europa spitzt sich zu
Der Kampf um die europäischen Plätze spitzt sich hingegen zu. Eintracht Frankfurt ging bei Bayer Leverkusen unter und wurde 1:6 abgeschlachtet. Borussia Mönchengladbach und die TSG Hoffenheim teilten sich beim 2:2 die Punkte. Der VfL Wolfsburg konnte sich mit 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg durchsetzen. Bremen ist rechnerisch nach dem Punkt gegen den BVB auch noch mit Chancen ausgestattet, hat diese praktisch aber wohl nicht mehr.
Bayern kaufen die Bundesliga auf
Der FC Bayern München möchte in der kommenden Saison wohl nichts dem Zufall überlassen. Es hat den Anschein, als würde der Rekordmeister die Bundesliga kaufen wollen. Die aktuelle Saison garantiert im Titelrennen Spannung bis zum bitteren Ende. Die Münchner haben darauf in der kommenden Saison wohl keine Lust und möchten sich dementsprechend mit den besten Spielern der Bundesliga verstärken. Trainer Niko Kovac sind zwar noch keine grauen Haare gewachsen, jedoch ist dem sonst abgebrühten und coolen Kroaten die Spannung anzumerken. Der FC Bayern München greift bei den kommenden Transfers so tief in die Tasche wie noch nie zuvor. Das Jagdgebiet ist vor allem die deutsche Bundesliga. Stuttgarts Benjamin Pavard wird in der kommenden Saison bereits fix das Trikot des Rekordmeisters tragen. Eine Ablöse von 35 Millionen ist für die Bayern kein Problem. Der 23-jährige Timo Werner von RB Leipzig dürfte ebenfalls als Verstärkung nach München kommen. Die Bullen aus Leipzig dürften sich bei einem Transfer über Einnahmen in der Höhe von 60 Millionen Euro freuen. Der Stürmer könnte auf der Seite von Arjen Robben aber auch auf der Seite von Franck Ribery eingesetzt werden.
Ex-Schalker rettet Manchester City
Es war ausgerechnet der Ex-Schalker Leroy Sane, der Manchester City mit seinem Treffer den Sieg beschert. Schalke 04 ist mit großer Zuversicht in das Spiel gegen die Mannschaft aus Manchester gestartet. Das Optimum wurde sozusagen sehr spät und auch in Unterzahl herausgeholt. Mit einem sehenswerten Freistoßtor hat Sane für großen Jubel bei seinem Trainer und Mannschaftskollegen gesorgt. Wenige Minuten nach seiner Einwechslung traf er wunderschön ins Kreuzeck und verhinderte somit die Punkteteilung oder eventuell sogar noch eine Niederlage. Der kriselnde Verein aus Deutschland konnte es nicht fasse und nach diesem Gegentreffer war das Spiel gelaufen. Obwohl S04 in Überzahl agierte, mussten sie am Ende eine Niederlage hinnehmen. Besonders bitter, dass das Rückspiel in Großbritannien noch aussteht. Für beide Mannschaften war es ein überaus schwieriges Spiel. Manchester City verfügt allerdings über jede Menge Qualität. Sane spricht der Mannschaft aus Gelsenkirchen dennoch seine Hochachtung aus. Die Schalker haben frech agiert und auch die Unterstützung der heimischen Fans war prima, so Sane. Der 23-jährige Nationalspieler freute sich über den Sieg und auch, dass er wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren durfte.
Punktgewinn für Adi Hütter und seine Frankfurter
Adi Hütter erkämpft mit seinen Frankfurtern einen Punkt gegen Tabellenführer Borussia Dortmund. Der Österreicher stoppt mit seinem Debütanten Martin Hinteregger den Express aus Dortmund. Somit bleibt Eintracht Frankfurt im Jahr 2019 weiterhin ungeschlagen. Hinteregger gab lediglich zwei Tage nach seinem Wechsel sein Debüt. Beim Gegentreffer sah der Österreicher wie die gesamte andere Hintermannschaft aus Frankfurt allerdings nicht gut aus. Guerreiro stieß durch und bediente seelenruhig Marco Reus. Somit stand es nach 21 Spielminuten 1:0 für die Gastgeber. Für Kapitän Reus war es das 13. Pflichtspieltor in dieser Saison. Der Leader fand danach einige gute Torchancen vor. Wie aus dem Nichts, kamen dann die Gäste aus Frankfurt in Schwung. Jovic traf nach einigen guten Chancen zum verdienten Ausgleich. Rund 51.500 Fans sahen in der Commerzbank-Arena ein packendes Bundesligaspiel. Selbst nach der Pause war diese Begegnung an Spannung kaum zu überbieten. Auffällig im zweiten Durchgang war, dass Martin Hinteregger mit seinen neuen Teamkollegen immer wieder den Power-Fußball von Dortmund gekonnt stoppten.
Schalke 04: Heidel sieht für Wintertransfers keine Notwendigkeit
Eins lässt sich bereits nach dem 14. Spieltag sagen: Der FC Schalke 04 wird in dieser Hinrunde deutlich hinter seinen Möglichkeiten bleiben. Bestenfalls befreien sich die Knappen aus der Abstiegsregion. Schlimmstenfalls versinken sie weiter in der Todesregion der Tabelle. Vor allem die Offensive muss den Knappen Sorgen machen: Gerade einmal 15 Tore stehen derzeit auf dem Konto – das ist der viertschlechteste Wert der Liga. Lediglich der VfB Stuttgart (9 Tore) ist deutlich schwächer. Defensiv ist es zwar etwas besser, aber kaum – 20 Gegentore sind im Ligavergleich Platz 9. Schalke 04 hat bereits acht Mal verloren – nur zwei Teams (Stuttgart, Düsseldorf) sind schlechter.
Wintertransfers können helfen, die massiven Probleme der Schalker zu lindern – zumal die Verletztensituation derzeit zusätzlich noch ausgesprochen ernst ist. Doch Manager Christian Heidel ist von dieser Idee nicht begeistert und schlägt die Tür zu, um sie dann einen Spalt weit wieder zu öffnen.
Deutschland steigt in der Nations League ab
Die Auf- und Absteiger der Nations League stehen fest. Nachdem die Niederlande gegen den aktuellen Weltmeister aus Frankreich gewonnen haben, muss sich die DFB-Auswahl aus der Gruppe A verabschieden. Am kommenden Montag findet zwar noch das Spiel gegen den Erzrivalen aus Holland statt, jedoch kann ein Sieg nichts mehr bewirken. Die Ansprache vor dem Training dauerte ungewöhnlich lange. Kein Wunder, denn Bundestrainer Joachim Löw wollte seine Mannschaft darauf einschwören, dass das Spiel gegen die Niederlande von großer Bedeutung ist. Das Prestigeduell möchten die Deutschen auf alle Fälle gewinnen um wenigsten etwas aus, der bis dato miserablen Saison, mitzunehmen. Oliver Bierhoff möchte nun bei null beginnen und hierfür wäre ein Sieg gegen die Niederlande immens wichtig.
Stimmungsdämpfer im Lager der Deutschen
Eine Tragödie sei der Abstieg in der Nations League nicht, betonte Oliver Bierhoff vehement. Nachdem klar war, dass Holland gegen Frankreich gewinnt, war es für Bierhoff alles andere als eine ruhige und angenehme Nacht. In der Nationalmannschaft läuft es für viele Spieler derzeit einfach nicht und auch Bundestrainer Löw ist ratlos. An seiner Arbeit hat er in diesem Jahr nichts verändert und somit ist es nicht klar, warum es im Lager des DFB derzeit nicht nach Plan läuft. Deutschland zählte in der Nations League wie bei vielen anderen Bewerben zu den absoluten Favoriten. Mit der Qualifikation durch die neue Liga für die EM wird es nichts werden. Glücklicherweise gibt es noch andere Wege. Diese müssen jedoch ebenfalls erst bewältigt werden.
Düsseldorfer sind auf Kurs
Robert Schäfer, Boss von Fortuna Düsseldorf, ist mit dem bisherigen Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. Obwohl nach der 0:2-Niederlage gegen Schalke 04 sein Team auf einen Abstiegsplatz gerutscht ist, sieht der Vereinschef viele positive Dinge. Schäfer erhofft sich, dass seine Fortuna zur Winterpause 15 bis 17 Zähler sammeln kann und somit eine gute Ausgangslage für den Klassenerhalt geschaffen wird. In der Länderspielpause wird es im Stadion von Düsseldorf keinesfalls ruhig zur Sache gehen. Am Freitag und Samstag findet ein Konzert in der Arena statt. Robert Schäfer hat sich jedoch Zeit genommen für ein Interview und spricht während der Aufbauarbeiten für das Musikfest im Stadion über die Zukunft und die Entwicklung von Fortuna Düsseldorf.
Düsseldorfer peilen Klassenerhalt an
Der Saisonauftakt hat gezeigt, dass Fortuna Düsseldorf durchaus mit den Mannschaften der Bundesliga mithalten kann. Dieser Umstand stimmt die Verantwortlichen und die Spieler positiv. Der vorgegebene Kurs wird aktuell eingehalten. Natürlich ist noch Luft nach oben und die Düsseldorfer werden mit Gewissheit in der Saison noch für die eine oder andere Überraschung sorgen. Obwohl der Punktestand etwas besser sein könnte, gibt es keinerlei Qualitätsprobleme in der Mannschaft. Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass Fortuna Düsseldorf nicht die Mittel und Wege wie Bayern München oder Borussia Dortmund haben. Selbstverständlich haben die Düsseldorfer auch Lehrgeld in der bisherigen Saison bezahlt. Vom Torwart bis zum Stürmer müssen die Spieler noch einiges lernen. Der Kampfgeist, der in der Mannschaft der Aufstiegssaison zu sehen war, wurde zum Teil auch in die Bundesliga mitgenommen. In allen Bereichen gibt es jedoch noch Luft nach oben hin und das Trainerteam ist deshalb gefordert.
Bobic sauer über nicht gegebenes Tor: „Ärgert mich“
Eintracht Frankfurt hat am Sonntagabend gegen RB Leipzig nur 1:1-Unentschieden gespielt. Vor allem in der ersten Halbzeit konnten die Adler überzeugen und haben sich so verdient die wichtige 1:0-Führung herausgespielt. Dass es nur für einen Punkt reichte, hatte vor allem mit der Schwächephase kurz nach der Pause zu tun - und wahrscheinlich auch wegen der strittigen Entscheidung in der letzten Viertelstunde von Schiedsrichter Felix Brych, die vor allem Eintracht-Manager Fredi Bobic ärgerte.
Es lief die 77. Minute, in der sich die Eintracht doch nochmal nach vorne traute und zu einem letzten Aufbäumen rief. In den ersten 45 Minuten überzeugten die Hessen mit Einsatz und Spielfinesse, konnten das Tempo aber nicht in der zweiten Halbzeit oben behalten und mussten so den Ausgleich in der 53. Minute durch einen Elfmeter von Emil Forsberg schlucken. Es dauerte bis zu eben jener 73. Minute bis sich die Adler wieder aufrafften und in Person von Filip Kostic den vermeintlichen Siegtreffer auf dem Fuß hatte. Der Neuzugang bekam den Ball vom Zentrum aus auf dem linken Flügel, marschierte alleine in Richtung Tor und schoss den Ball ins rechte Eck. Wirklich freuen konnte sich der Flügelspieler nicht, da Schiedsrichter Brych ein Signal von seinem Assistenten bekommen hatte, der zuvor auf Abseits entschied - eine Fehlentscheidung. Leipzigs Dayot Upamecano hat das vermeintliche Abseits aufgehoben. „Es war kein Abseits“, stellte Bobic direkt im Anschluss an das Spiel fest. „Das ärgert mich sehr, weil man die Situation gut hätte weiterlaufen lassen können.“
Mehr Fingerspitzengefühl
Bobic würde sich mehr Fingerspitzengefühl in solchen Situationen wünschen und verweist auf das Frankfurter Heimspiel gegen Werder Bremen, wo das 1:0 zuerst aberkannt und anschließend durch den VAR doch noch anerkannt wurde. Für Bobic sei es der richtige Ablauf gewesen - im Gegenteil zu Kostic' Schuss. Das Problem: Schon bevor der Ball im Netz zappelte, pfiff Brych die Situation ab und so konnte der VAR nicht mehr eingreifen. „Da hätte der Linienrichter zurückziehen müssen und erst nachdem der Ball ins Tor geflogen ist, Abseits anzeigen müssen“, so Bobic, der bei solchen Situationen mehr Fingerspitzengefühl „in engen Situationen“ forderte.
Hannover 96 bindet Füllkrug langfristig
Hannover 96 setzt ein Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt und hat den Vertrag mit dem heiß umworbenen Niclas Füllkrug vorzeitig verlängert. Das neue Arbeitspapier vom Goalgetter läuft nun zwei Jahre länger bis Sommer 2022. Füllkrug knipste in der vergangenen Saison starke 14-mal und trug so zum vorzeitigen Klassenerhalt bei. Die Trefferquote hat natürlich hohe Begehrlichkeiten geweckt und unter anderem Borussia Mönchengladbach auf den Plan gerufen, die bis zu 15 Millionen Euro für den 25-Jährigen ausgeben wollten. Füllkrug konnte sich einen Wechsel vorstellen und war auch schon einig mit der „Fohlen-Elf“, aber Präsident und Geldgeber Martin Kind hat sein Veto eingelegt und seinen Star-Stürmer für unverkäuflich erklärt. Nun folgte die Kehrtwende und der treffsichere Angreifer hat das Arbeitsverhältnis ausgedehnt. Als Grund sagt der 25 Jahre alte Stürmer, dass Hannover seine Heimat sei und jeder wüsste, dass er diese Stadt liebe. Auch 96-Manager Horst Held hat nur lobende Worte für seinen besten Torschützen übrig. Vor allem in der vergangenen Saison habe Füllkrug überzeugt und sich so auch sein neues Arbeitspapier verdient. Laut Heldt ist der deutsche Stürmer nicht nur auf dem Platz wichtig, sondern nimmt auch in der Kabine und neben dem Platz Vorbildfunktionen ein.