Boykott geplant: Leere Ränge bei Werder vs. Stuttgart?
Viele Fans von Werder Bremen nahmen es mit großem Humor: Als bekannt wurde, dass das Duell des eigenen Teams gegen den VfB Stuttgart im Rahmen des 32. Spieltags am Montag stattfinden würde, schrieben die Anhänger der abstiegsbedrohten Hanseaten, dass man sich so bereits an die Top-Spiele der zweiten Liga gewöhnen könne. Die Fans der Schwaben sehen das alles andere als derart gelassen. Die einflussreiche Fangruppen des Blocks „Cannstatter Kurve“ riefen alle Anhänger der Schwaben zum Boykott der Partie in Bremen auf. Es drohen leere Ränge an der Weser – wenigstens unter den Gästefans.
Kramny zeigt Verständnis
Bei den Bossen des VfB Stuttgart, die übrigens genauso wenig vom Montagsspiel wie die Verantwortlichen der Bremer begeistert sind, gibt es Verständnis für den Boykott-Aufruf der eigenen Anhänger. Trainer Jürgen Kramny erklärte beispielsweise, dass er einen solchen Schritt verstehen könne. Für die Fans sei es unheimlich schwierig, am Montagabend nach Bremen zu fahren. Es sei für sie mit „Kosten und allem Drum und Dran verbunden.“ Man sei „nicht glücklich, dass es so gekommen ist.“
Die Schuld trägt der 1. Mai
Um fair zu bleiben, muss man attestieren, dass die DFL das Montagsspiel eigentlich auch nicht wollte: Die Schuld trägt der 1. Mai – an dem Sonntag ist die Polizei voll aufgrund der zu erwartenden Krawalle und Demonstrationen ausgelastet. Sie kann das Spiel nicht ausreichend sichern. Aus Sicherheitsgründen musste man sich deshalb dafür entscheiden, die Partie zu verlegen.
Allerdings haben einige Fans trotzdem nicht unbegründete Beschwerden: Um die Partie in der Prime-Time zeigen zu können, wurde der Anstoß zwischen Bremen und Stuttgart auf 20:15 verlegt. An eine Heimreise nach dem Schlusspfiff ist für die Schwaben nicht mehr zu denken. Man hätte die Partie früher beginnen lassen oder auf den Samstag verlegen können.