Bayerns Wechselfehler: Freiburg legt Einspruch ein
In der 85. Minute des Bundesliga-Spiels zwischen dem FC Bayern München und dem SC Freiburg geschah es: Der deutsche Meister wollte einen Doppelwechsel vornehmen. Allerdings zeigte Bayerns Teammanagerin Kathleen Krüger dem vierten Offiziellen unabsichtlich die falsche Rückennummer für die Auswechslung an. Kingsley Coman blieb deshalb auf dem Platz, obwohl er hätte gehen sollen. Die Münchner agierten entsprechend für kurze Zeit mit zwölf Mann. Freiburgs Nico Schlotterbeck bemerkte es, machte Schiedsrichter Christian Dingert auf das Problem aufmerksam und dieser unterbrach die Partie. Bayerns französischer Außenstürmer ging jetzt vom Platz – anschließend wurde die Partie fortgesetzt. Freiburg verlor mit 1:4, aber legte wegen dieses Wechselfehlers jetzt Einspruch gegen die Wertung ein.
Freiburgs Begründung für den Einspruch
Die Breisgauer begründen ihren Einspruch in doppelter Hinsicht: Erstens solle das DFB-Sportgericht die Chance erhalten, die rechtlichen Fragen, um den Wechselfehler der Bayern zu beantworten. Zweitens handele man aus der Gesamtverantwortung des Vereins heraus. Anders ausgedrückt: Die drei Punkte gegen die Bayern am grünen Tisch könnten für die Freiburger die Entscheidung über keinen internationalen Wettbewerb, Europa oder Champions League bedeuten. Dies ist für den Verein finanziell so wichtig, dass er aktiv geworden ist.
Die Breisgauer kritisierten zudem die Verfahrensordnung des DFB: Man sei unverschuldet in die Situation geraten, in der man selbst aktiv werden musste. Eigentlich habe Freiburg daran aber kein Interesse gehabt. Es habe sich nur nicht vermeiden lassen.
Die Bayern sind „entspannt“
Münchens Vorstandschef Oliver Kahn erklärte, dass der Rekordmeister „nicht überrascht“ über den Einspruch der Freiburger sei, aber „entspannt“ der Entscheidung des Sportgerichts entgegenblicke. Die Bayern seien überzeugt, heißt es in einer offiziellen Vereinsstellungnahme weiter, dass die 4:1-Wertung bestehen bleibe.
Der jüngste Präzedenzfall spricht allerdings gegen diese Einschätzung: Wolfsburg verlor gegen Preußen Münster im Pokal zu Saisonbeginn nach einem Wechselfehler nachträglich. Damals hatte dieser allerdings noch erkennbaren Einfluss auf den Ausgang. Dies war in der Partie der Bayern gegen Freiburg nicht der Fall.